Small Town Kisses




Autor/in: Christiane Bößel

Verlag: forever 

Seiten: 312

Preis: eBook 4,99 EUR; TB 14,- EUR

geschmökert: 02.03. - 20.03.20


Inhalt


Vier Geschwister, eine amerikanische Kleinstadt und die Suche nach dem Happy-End. Nach dem Verschwinden ihrer Mutter fühlt sich Morgan als älteste Schwester für ihre Familie verantwortlich. Statt aufs College zu gehen, jobbt sie in einem kleinen Buchladen. Ihre eigenen Träume und Wünsche sind dabei auf der Strecke geblieben. Bis eines Tages Nate in der Buchhandlung auftaucht und sie mit seinem tiefgründigen Blick in seinen Bann schlägt. Der schweigsame Nate, dessen Tage offenbar nur aus Besuchen im Fitnessstudio und seiner Arbeit als Autor bestehen. Er scheint sich zu ihr hingezogen zu fühlen, doch ihr wird schnell klar, dass er ein Geheimnis vor ihr verbirgt. Warum verliert er sich so sehr im Sport, dass er kaum Zeit hat, sich auf Morgan einzulassen? Und warum stößt er sie immer wieder von sich, wenn es ernst zwischen ihnen wird? 



Meine Meinung 


Ich liebe dieses wunderschöne Cover, das gemeinsam mit dem Klappentexte eine schöne New Adult Story verspricht.  Und ich habe mich auch riesig gefreut es lesen zu dürfen. Leider kam ich dann aber zu Beginn nur schwer in die Geschichte rein. Irgendwie ging mir alles zu schnell: Beide Hauptcharaktere waren für den Leser komplett offen gelegt, voreinander wahrten sie so manches Geheimnis, aber der Leser wusste sofort über alles Bescheid, was dem Buch dann direkt zu Beginn etwas den Reiz nahm, da ja nichts mehr im Ungewissen lag. Auch fanden die beiden Protagonisten, meiner Meinung nach, zu schnell zueinander. Bereist beim ersten Aufeinandertreffen funkt es zwischen den beiden und es dauert nicht lange und sie sind ein Paar. Zudem konnte ich mich zunächst nicht so recht mit Morgan anfreunden. Sie war mir in ihrer aufopferungsvollen Art, die alles für ihre Familie tut, ihnen hinterher räumt, kocht, putzt und was noch alles, ein bisschen anstrengend. 
Dafür gefielen mir die Kapitel aus der Sicht von Nate umso besser: Ich konnte seine Gründe, warum er seine Krankheit und Behinderung vor Morgan verheimlichen wollte, absolut nachvollziehen. Er war mir als Charakter von Anfang an sehr sympathisch und authentisch. Da es sowieso bereits zu Beginn des Buches erklärt wird, stellt das an dieser Stelle keinen wirklichen Spoiler dar: Nate hatte einen juvenilen Schlaganfall und hat noch immer mit den Folgen zu kämpfen. Gerade dieses Thema fand ich sehr spannend, da ich noch nie ein Buch gelesen habe, in dem ein Charakter damit zu tun hatte. Man konnte sich sehr gut in Nate und seine Situation hineinversetzen und nachvollziehen, wie es ihm ergangen ist und noch immer ergeht. Gerade auch die Offenlegung seiner Ängste und seine Gefühlsausbrüche an einigen Stellen, haben ihn gerade so authentisch gemacht. 
Im Laufe des Buches ist mir dann aber auch Morgan ans Herz gewachsen: Sie selbst hat, durch die Mithilfe ihrer Freunde und Familie, immer mehr gemerkt, dass sie ihre eigenen Bedürfnisse nicht immer erst an letzter Stelle anstellen darf und ist gerade durch ihre Beziehung zu Nate sehr aufgeblüht. 
Ab einem gewissen Punkt hat sich das Verhältnis der Charaktere bei mir dann so weit gedreht, dass ich Morgan immer besser verstehen und nachvollziehen konnte und bei Nate nur noch den Kopf schütteln konnte. Ab spätestens diesem Punkt konnte ich das Buch dann auch nicht mehr aus der Hand legen, weil ich endlich ein Happy-End für die beiden wollte, das sie sich selber verwehrt haben. 
Alles in allem war es ein wirklich schönes Buch, das zunächst schwächer begann und sich dann nach und nach steigerte. Die Charaktere sind mir wirklich ans Herz gewachsen - ganz toll fand ich auch Morgans Dad und Nates Mum, die absolut das richtige gesagt haben und in ihrer Art einfach die perfekten Eltern sind.
„Small Town Kisses“ war ein wirklich schönes Leseerlebnis und es hat ein Paar gezeigt, das ohne viel Drama auskommt (was sehr angenehm ist). Sie beide kämpfen mit ihren eigenen Problemen und Schwierigkeiten, die das Leben für sie bereitgehalten hat. Vor allem Nates Situation war wirklich einzigartig, aber sehr authentisch und verständnisvoll beschrieben, sodass ihn alles umso stärker hat wirken lassen. 



Fazit 



Ein sehr schönes Buch, das etwas schwach begonnen, dafür aber danach umso besser wurde. Die Charaktere sind wunderbar authentisch und nachvollziehbar und wachsen einem sehr ans Herz. Die Situation um Nate, die sehr gefühlvoll beschrieben ist, ist eine einzigartige, weil ich so noch die davon gelesen habe, was das Buch dadurch von anderen dieses Genres abhebt.



4/5 Sterne 


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